Nach Frankreich-Erfolgen punktet das Team Lila auch in Niederbayern – Zwei eindrucksvolle Schub-Siege
(trab-sr) Am Montag ein Ehrenplatz für Uccellone in Enghien, am Mittwoch an selber Stelle ein sensationeller Trabreit-Sieg mit Teatox – der Ausflug des Stalles Gramüller nach Frankreich hätte wahrlich schlechter laufen können. Die nächste Ausfahrt des Team Lila nach einigen Tagen in Groisbois lautete am Donnerstag aber Straubing, und auch hier konnte das Team aus München punkten: Marcus Gramüller dirigierte Indy zum nächsten Volltreffer und hielt die Bilanz des Dreijährigen beinahe makellos. Die fünf PMU-Rennen wurden allesamt von verschiedenen Fahrern gewonnen, die Siegpferde hatten aber eines gemeinsam: Sie konnten durch die Bank beeindrucken. Das fast schon obligatorische Double gelang Manfred Schub, der sich dabei weiter Richtung Top 3 der deutschen Trainerwertung pirscht. Zur Überraschung des Tages sprintete Excellent Grandcru mit Georg Frick.
Mit ganz viel Selbstvertrauen und Rückenwind hat Manfred Schub seinen Mitarbeiter und ersten Fahrer Christoph Fischer mit See the Moon ins erste Rennen geschickt. Angst vor einem siebenfachen Saisonsieger namens Perceval? Nicht die Bohne. „Meiner ist nach Klasse besser“, hatte Schub selbstbewusst im Wettstar-Interview die Sieg-Ambitionen vorgegeben und er sollte sich nicht irren. Während Zucchero flugs an die Spitze stürmte, hatte es Perceval mit der ungeliebten 1 nicht so leicht und See the Moon fand den perfekten Rücken. Im Schlussbogen brachte Christoph Fischer den letztjährigen Derbyfünften mit Nachdruck und See the Moon klärte die Sache ohne zu fackeln zu seinen Gunsten. Der Richterspruch gegen den gut gegangenen Zucchero und den in keiner Weise enttäuschenden Perceval fiel letztlich leicht aus.
Der nächste Schub-Treffer ließ nicht lange auf sich warten und war auch ein bisschen rot-weiß-rot angehaucht, denn der diesjährige Europameister der Amateure Thomas Royer ließ sein Hotel Rösslhof in Ramsau am Dachstein für ein paar Stunden alleine und reiste nach Deutschland, um Wim Hazelaar zum nächsten Treffer zu dirigieren. Der Hans Hazelaar-Sohn hätte seine Sache in Deutschland bislang besser nicht machen können und scheute auch den härteren Verlauf nicht – ein echter Würger. Auch den vehement angreifenden Lennarth konnte er letztlich sicher auf Distanz halten, während Magnum Stone für die lange Führungsarbeit mit dem dritten Platz belohnt wurde. „Er ist ein sehr gutes Pferd“, überreichte Thomas Royer seinem vierbeinigen Partner ein verbales Fleißbildchen nach dem Rennen.
Das war’s dann aber auch schon mit den klaren Favoriten – bei den nächsten drei PMU-Rennen war heiteres Rätselraten angesagt, auch, was die Plätze betraf. Nachdem DJ Masi schon im Heat ein paar Galoppaden einstreute, ging die zaghafte Favoritenstellung an Indy, und damit sollten die Favoritenwetter auch zu ihrem Recht und somit an den Auszahlschalter kommen. Der erst dreijährige Booster Winner-Sohn zeigte trotz kurzen Rumplers und nicht leichten Verlaufs erneut eine läuferische Glanzleistung „wie ein Alter“ und brachte mit Marcus Gramüller den nächsten Sieg unter Dach und Fach. Damit war der Wallach nie schlechter als Zweiter. Dahinter konnte Veronika Porsova Ivoire de Larré, der überraschend flugs an die Spitze eilte, wie schon in Tschechien toll motivieren und der großrahmige Bad Boy du Dollar-Sohn hielt den positiv überraschenden Just Win du Guepre auf Distanz.
Danach wurde es noch offener und die Außenseiterwetter sollten einen Luftsprung machen. Die Viererwette fiel einem Überraschungssieger zum Opfer, bei der V6 war der Sensationssieger aber angekreuzelt. Nach einem überpacten Rennen fand Excellent Grandcru mit Georg Frick genau den Verlauf, den der Franzose liebt. In der Zielgeraden entwickelte der von Besitzerin Kerstin Müller trainierte Wallach höllischen Speed und sorgte dafür, dass die Rechnung für den Tempomacher des Rennens Speedy Ela Su wieder nicht aufgehen konnte. „Ich habe ihm angemerkt, er hatte richtig Lust am Laufen“, verriet Frick Moderator Hartwig Thöne im Interview, der sich schon zeitig sicher war. Mit Tundra und Palina Bo hatte niemand die ersten vier Pferde richtig auf dem Schein, so dass am 9. November ein Jackpot in der Vierwette ausgespielt wird.
In toller Manier kehrte im letzten Rennen Marilyn Boko zurück auf die Siegerstraße, auch, wenn sowohl die Wetter als auch ihr Siegfahrer dabei bis ins Ziel bibberten. Die diffizile Dame war zwar im Heat gewohnt schwierig, verkniff sich auf ihrer Lieblingsbahn mit ihrem Besitzer Peter Platzer aber jeden falschen Schritt und stiefelte nach zeitiger Führung ohne jegliche Mühen zu ihrem ersten Sieg nach Pause, der Lust auf mehr machte. „Sie kostet mich noch meinen letzten Nerv“, stöhnte der erfolgreiche Amateurfahrer nach dem keinesfalls selbstverständlichen Sieg, dennoch aber war die Freude über die Glanzleistung der Love You-Tochter natürlich umso größer. Ein sehenswertes Comeback gab dahinter nach langer Pause Lorette As, die für den nächsten Start vorzumerken ist und der Familie Dugas sicher bald Freude machen wird. Jerry Box und Highwaytohell komplettierten die lukrative Viererwette.
Nächster Renntag ist am Samstag, 9. November, ab 12 Uhr. Dann kommt neben dem Jackpot in der Viererwette auch noch ein V6-Doppeljackpot von über 14.000 Euro zur Ausschüttung.
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